Bewerben in Australien

Der Bewerbungsprozess läuft in Australien im Großen und Ganzen so ab wie bei uns. Die Form der Bewerbung orientiert sich an den im angelsächsischen Raum üblichen Gepflogenheiten.

Inhaltlich trifft für australische Bewerbungen cum grano salis dasselbe zu, was auch in Deutschland zu beachten ist. An dieser Stelle sollen daher nur ein paar Hinweise zu formalen Besonderheiten folgen.

 

Allgemeines zur Form

Es ist in Australien nicht üblich, derart umfangreiche und perfektionistische Bewerbungsdossiers zu verschicken wie hierzulande. Eine normale Bewerbung besteht - so in der Annonce nicht anders gefordert - lediglich aus einem Anschreiben und einem Lebenslauf. Eventuell liegt noch das ein oder andere Referenzschreiben (Empfehlungsbrief) bei. Ausbildungs- und Arbeitszeugnisse sind hier überflüssig. Auch das in Deutschland obligatorische Foto auf dem Lebenslauf ist nicht üblich. Wenn Sie Ihrem potenziellen Arbeitgeber Eindruck schindende Dokumente vorlegen wollen, können Sie die in Kopie zum Bewerbungsgespräch mitnehmen - mit englischer Übersetzung.

Manche Firmen haben auch Bewerbungsformulare, die Sie sorgfältig ausgefüllt zurückschicken sollten. Zuweilen wird so etwas auch über Internetformulare abgewickelt. Ohnehin sind Online-Bewerbungen weiter verbreitet als bei uns.

Aus all dem ergibt sich, dass aufwendige Bewerbungsmappen völlig deplatziert sind, besteht doch die Bewerbung oft nur aus drei oder vier Blättern. Ein schlichter Schnellhefter ist das höchste der Gefühle, aber selbst auf den wird man oft verzichten können.

 

Anschreiben

Das Anschreiben (cover letter) unterscheidet sich im Grunde nicht von seinem deutschen Pendant. Sie sollten auf die Anforderungen der Annonce eingehen, sich engagiert, selbstbewusst und kompetent zeigen. Nicht zuletzt sollten Sie sich kurz fassen... Wichtig ist, dass Sie nach Möglichkeit einen konkreten Ansprechpartner namentlich ausfindig machen, an den Sie den Brief oder die Mail adressieren.

 

Lebenslauf

Der Lebenslauf (résumé) ist bei jungen Berufstätigen oft nicht länger als zwei Seiten. Je mehr Berufserfahrung ein Bewerber hat, desto länger wird der Lebenslauf - unter Umständen bis zu 5 Seiten lang. Aus Ihren Angaben sollte hervorgehen, was Sie an Ihren Arbeitsstellen konkret getan haben. Ein Foto ist nicht erforderlich, unterschrieben wird er auch nicht. Es gibt verschiedene Philosophien der Gliederung. Am verbreitetsten ist die Einteilung in Kategorien wie Personal Details, Education, Employment History, Activities and Interests, Special Skills, Referees. Halten Sie mit ehrenamtlichen Aktivitäten nicht hinter dem Berg - so etwas kommt meist gut an. Soweit eine zeitliche Einordnung sinnvoll ist, werden die einzelnen Inhaltspunkte innerhalb der Kategorien meist in umgekehrter Chronologie aufgeführt.

 

Referenzen

Anders als bei uns spielen Referenzen in Australien eine wichtige Rolle. Arbeitszeugnisse in unserem Sinn gibt es nicht - stattdessen orientieren sich Personalverantwortliche gerne an Empfehlungsschreiben oder an mündlichen Empfehlungen. Referenzgeber (referees) können Hochschullehrer sein, frühere Arbeitgeber oder andere kompetente Personen, die Positives über Sie mitzuteilen haben. Referees sollten entweder ein englischsprachiges Empfehlungsschreiben verfassen (das der Bewerbung beigefügt wird), oder sich zur telefonischen Nachfrage zur Verfügung halten. Ihre Namen (mit Titel/Funktion/Organisation) und Kontaktdaten kommen ans Ende des résumé. Möchten Sie die nicht in zahlreichen Bewerbungen über ganz Australien verstreuen, schreiben Sie statt dessen "references will be supplied upon request".

Vertiefende Infos zum Thema "Bewerbung" mit Beispielen sind im Internet leicht zugänglich. Fast alle Jobbörsen und Karriereportale haben Rubriken wie "career resources", hinter denen sich meist Bewerbungstipps und -tricks verbergen. Beispielhaft seien genannt:

http://www.careerone.com.au (Rubrik "career advice")
http://www.myfuture.edu.au